Wörmlitz blickt auf eine lange Geschichte zurück
Wir sind weiterhin auf der Suche nach geschichtlichen Fakten, Bildern, Dokumenten und anderen Zeitzeugen. Wenn Sie etwas zur Chronik beitragen können, freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
375 n. Chr.
Beginn der großen Völkerwanderung. Durch Attilas Eroberungskrieg wandern germanische Stämme nach Westen und Süden und besetzen Teile des zerfallenen Römischen Reiches.
586
Von Osten drängen sich slawische Völkerschaften bis zur Elbe, Aller und Saale vor und nehmen das von den Germanen verlassene Land in Besitz.
992
Erste urkundliche Erwähnung durch Otto III. Uirbinici bzw. Virbinici wird von Otto III zusammen mit über 20 anderen Orten an das Kloster Memleben gegen strategisch wichtige Orte eingetauscht.
1134 – 1319
Die Askanier regieren in unserer Region. Albrecht der Bär versucht viele Anhaltiner im Lande Jerichow anzusiedeln.
1136
Durch das Erstarken der Bistümer und Klöster wird der Kirchenzehnt erhoben. Sie werden noch reicher und wohlhabender. Der verwilderte Adel bekämpft sich gegenseitig und plündert die Bevölkerung aus. Die berüchtigtsten Raubnester in der Gegend sind Parchen, Tucheim und Ziesar.
Ein Sprichwort aus dieser Zeit lautet:
„Vor Köckeritz und Lüderitz, vor Kröcher, Kracht und Itzenplitz bewahr uns Gott im Himmel.“
(Barby, Wulffen, Quitzows und Putlitz sind nicht besser…)
1324
Das Land Jerichow wechselt sehr oft seine Herren. Die Bevölkerung verarmt und der Adel verwildert. Über 100 Jahre lang herrscht das Faustrecht. Es ist ein steter Kampf um die Macht, unter dem die friedliche, wehrlose Bevölkerung erheblich leidet.
1233
Pfarrer Ewerhard ist erster namentlich erwähnter Pfarrer in Wörmlitz.
1306
Das kleine Stegelitz wird zusammen mit dem Schloss Grabow, Ikendorp und Wormeliz an Friedrich, Bischof von Brandenburg verkauft.
1349
Die Kirche wird unter Genehmigung des Brandenburger Bischofs dem Marienkloster Magdeburg inkoorporiert.
1361
Tylo von Nedelitz, Michael Briesitz, Johannes und Martin Loderpapen von Wormeliz kaufen die Seemole bei Ziesar für 23 Mark brandenburgisches Silber gekauft. Wenig später wird die Seemole und das Domkapitel in Brandenburg nebst zwei Hufen in Ziesar durch Bischof Dietrich dem Zisterzienserkloster überwiesen.
1363
Ein Loderpapen wird als Plebanus oder Pfarrer urkundlich erwähnt.
nach 1394
Belehnung durch Henningus de Werdere und Conrad Bogelsack.
1412
Ab dem 19. Oktober unternahmen Peter Klotze mit dem Quitzow´schen vereint einen großen Raubzug durch das Erzstift Magdeburg. Am 27. Oktober brandschatzten sie Wörmelitz nahe Magdeburg. Nach Angaben des Erzbischofs Günther von Magdeburg beträgt der Schaden für Wörmelitz 216 Schock böhmische Groschen (1 Schock böhmische Groschen = 120 Goldmark oder nach der Währung
um 1920 = 26.000 Mark)
1517
Mit dem Thesenanschlag in Wittenberg beginnt die Reformation der katholischen Kirche. In Wörmlitz beginnt diese aber erst mit dem ersten evangelischen Pfarrer Valentinus Guttenaw, der 1550 von den Herren von Byern in sein Amt eingeführt wird und bis 1573 in Wörmlitz wirkt.
1555
Urkundliche Erwähnung, dass Christoph von Byern aus Wörmlitz zum ersten Male „einen recht adligen Sitz“ daraus macht.
Um 1562
Wörmlitz gehört Christoffen von Byern. Die Kirche befindet sich im Besitz der Gutsherrschaft. Zu dieser Zeit zählt Wörmlitz 22 Haushaltungen. Es werden die Straßen nach Ziepel und Nedlitz gebaut und die Straße nach Mitternacht, womit Körbelitz oder Pietzpuhl gemeint sein könnte.
1574
Johannes Ballinus wird Pfarrer. Seine Amtszeit ist nicht bekannt.
1582 & 1584
Felicitas-Elisabeth Stammer und ihr Schwesterlein versterben. Der Grabstein für beide Kinder befindet sich im Vorraum der Kirche.
1589
Wörmlitz kommt laut Chronik (Schenk) an die von Stammer, die es behalten. Im 18. Jahrhundert wird der Ort für Prinz Heinrich von Preußen angekauft und ist seitdem ein Konfideikommisgut (königlich-preußisches Familiengut). Die Jahreszahl für die Übernahme für die von Stammers ist nicht eindeutig, weil der Grabstein der Kinder einen früheren Zeitpunkt aussagt.
1618
Durch den Dreißigjährigen Krieg bricht für die Wörmlitzer eine traurige Zeit herein. Die Kaiserlichen ziehen 1625 ins Erzbistum Magdeburg ein. Die Ortschaften um Magdeburg werden mit starker Einquartierung belegt. Die Unmenschlichkeit und Rohheit, welche sich die Soldaten gegen die Soldaten gegen die Dorfbewohner erlauben, ist unbeschreiblich. Man nimmt ihnen die Vorräte, schlägt und misshandelt sie, wenn sie nicht alles hergeben wollen. Haben sie nichts mehr zu geben, dann fängt das Quälen erst recht an. Die verarmten Eigentümer verlassen ihre Häuser, dieser werden niedergerissen, das Holz verbrannt. So kommt es, dass Dörfer völlig ausgelöscht werden, Menschen sich vor Verzweiflung das Leben nehmen.
1622 – 1642
Jeremias Daniels wirkt als Pastor.
1625
Die Pest grassiert in Wörmlitz. Über die Menschen, die dieser Pest zum Opfer fallen, findet sich keine Aussage.
1632
Die Schweden sind auf dem Kriegspfad und ziehen durch unsere Gegend. Sie hausen viel schlimmer als die Kaiserlichen. Die Menschen in Wörmlitz haben viel erleiden müssen. Zwei Nachbardörfer sind aus den Trümmern nicht wieder aufgebaut worden. Das ist Pöckeritz, welches zwischen Woltersdorf, Körbelitz und Wörmlitz gelegen hat und ein Dorf auf dem Hoppeberge, östlich von Wörmlitz.
1642
Ludwig Spiegler wird Pfarrer in Wörmlitz, jedoch nur für 4 Jahre. Danach bleibt die Pfarrstelle bis 1650 unbesetzt.
1648
Der grausame Dreißigjährige Krieg findet durch den Westfälischen Frieden ein Ende. Das Erzbistum Magdeburg kommt zu Brandenburg. Die Wunden des Dreißigjährigen Krieges sind noch Jahrzehnte spürbar, aber unter den Hohenzollern erlangt das Land so nach und nach blühenden Wohlstand.
1650
Pfarrer Leonhard Lobhauer kommt nach Wörmlitz.
1652
Jürgen Volant und Anna Maria Hasen stiften der Kirche zwei Leuchter in der aus dem Mittelalter überlieferten Form, ohne Fuß mit Stifterinschrift. Diese Leuchter müssen bei den späteren Kirchenbränden verloren gegangen sein.
Unter dem großen Kurfürsten beginnt der Wiederaufbau nach dem Krieg. Wörmlitz zu dem Zeitpunkt noch 15 Hofstellen. Es wird eine Kommission gebildet, die eine neue Bauern-, gesunde Handwerker- und eine neue Schäferordnung erlässt. Die geflüchteten Landbewohner werden aufgefordert, in die Heimatorte zurückzukehren.
1657
Im Dorf bricht eine Feuersbrunst aus. Der Ort liegt völlig in Schutt und Asche. Hierbei gehen die Kirchenbücher verloren.
1661
Johannes Weißkopf übernimmt die Pfarrkirche.
1682
Die Pest bricht aus, von der überliefert wird, dass in Wörmlitz von den 110 Einwohnern 106 sterben. Auch Pfarrer Weißkopf überlebt die Seuche nicht. Der Lehrer und Kantor Nikolaus Hinze überlebt die Pest und geht namentlich in unsere Dorfgeschichte ein. Mit ihm weitere fünf Wörmlitzer, die nicht namentlich erwähnt werden.
Das Erbbegräbnis der Herren von Byern befindet sich vor dem Altar.
1683
Magister Johann David Fryhold (Freyhold) übernimmt die Pfarrstelle im Ort. Er amtiert bis zu seinem Tode am 14. Mai 1702. In der Kirche wurde ein Bildnis von ihm restauriert auf dem mehrere Lebensdaten zu entnehmen sind.
Am Ende des 17. Jahrhunderts ist die sehr beengte Kirche sehr verfallen. Unter der Familie von Stammer wird viel Geld für die Kirchen, ihren Um- und Ausbau eingesetzt.
1701 – 1702
Kirchenschiff und Turm werden in jetziger Gestalt neu erbaut.
1703 – 1723
Johann Wilhelm Friedrich Teuto ist Nachfolger von Freyhold.
1717
Katharina von Stammer hat der Kirche eine neue Orgel geschenkt und für den Organisten ein Legat eingesetzt.
1718
Die Kirche bekommt einen seitlichen Anbau mit der Herrschaftsloge und einem separaten Eingang von der Nordseite.
Die Ruhestätte der Familie von Stammer befindet sich unter dem Taufstein. Da der Taufstein nach einigen Rekonstruktionen sich nicht mehr auf seinem „originalen Platz“ befindet, ist zu vermuten, dass sie sich jetzt unter den ersten Bankreihen befindet.
1722
Am 8. Mai bricht auf dem Gut ein Feuer aus, welches in wenigen Stunden das ganze Dorf, den adligen Hof, die Pfarre und Schule in Schutt und Asche legt. Die Kirche, einige Tagelöhnerkaten, nebst der Schäferei und der Krug bleiben verschont.
1724 -1744
Christoph Friedrich Nesener sen. wird Pfarrer. In den Chronikunterlagen wird das Einführungsdatum für Wörmlitz mit dem 16.12.1723 angegeben.
1737
Friedrich-Wilhelm I. kauft das hiesige Amt. Er schenkt es seinem Bruder, dem Prinzen Heinrich Friedrich Ludwig von Preußen. Prinz Heinrich hat aus seiner geschiedenen Ehe keine Erben.
Das Gut wird an August Ferdinand von Preußen übergeben. August Ferdinand wurde als Bruder des Prinzen Heinrich am 23. Mai 1730 im Stadtschloss Berlin geboren. Er starb am 2. Mai 1813 in Berlin.
Prinz Ferdinand Wilhelm Heinrich August von Preußen beerbt seinen Vater. Er wird am 19. September 1779 in Friedrichsfelde geboren und stirbt am 19. Juli 1843 in Bydgoszcz in Polen. Danach fällt das Gut Wörmlitz an das Königliche Haus zurück. Es wird nun gegen eine Summe Geldes an Pächter auf je 18 Jahre verpachtet. Dies gilt etwa ab 1820. Amtsherren und Gutspächter sind die Herren Hahn, Hartung, Kersten und Hauptmann a.D. Schröder.
1776
Der Sohn von Friedrich Nesener, Martin Friedrich Nesener jr. übernimmt das Pfarramt. Er amtiert bis 1798.
1782
In Wörmlitz leben 332 Einwohner.
1798
Wörmlitz bekommt Simon Brandt als Pfarrer. Er stirbt am 22. Oktober 1815 im Alter von 58 Jahren.
1802
Zum dritten Mal ein großes Feuer in Wörmlitz. Das Schulgebäude und das Pfarrhaus werden zerstört und obwohl der Turm schon brennt, kann die Kirche gerettet werden.
1806
Nach den Schlachten bei Jena und Auerstedt gerät das morsch gewordene Staatsgebilde Preußens aus den Fugen und auch für das Dorf beginnt eine traurige Zeit. Bis 1813 halten die Feinde unsere Kreise besetzt. Als die Franzosen Magdeburg erreichen, flieht die Wörmlitzer Bevölkerung mit Vieh und Habe in die Sümpfe zwischen Grabow und Pabsdorf.
Erst ziehen die Franzosen durch das Jerichower Land. Die Forderungen der französischen Truppen sind groß: Getreide, Geld, Fleisch, Leinen, Kleidung und andere Bedürfnisse haben die Bewohner zu befriedigen. Auch jetzt verarmen viele und flüchten in benachbarte Dörfer. Schlimmer als die Franzosen sind die Russen und Kosaken, die wie Räuber in unserer Gegend hausen und alles mitnehmen, was sie finden. Pfarrer Brandt und Kantor Graf leben in dieser Zeit in Wörmlitz.
1811
Im Herbst ist es so warm und fruchtbar, dass viel Bäume und Gewächse von neuem Blätter treiben. Auf den Feldern blühen Kamillen und andere Frühlingsblüher.
1812 – 1813
Wörmlitz und umliegende Dörfer werden fast unaufhörlich durch übermäßige Einquartierung belastet. Am 5. April 1813 wird der Vizekönig von Italien (Napoleons Stiefsohn) bei Wahlitz und Zeddenick von den Preußen unter York und Bülow besiegt.
1816
Am 18. Januar wird für das Ende des Krieges gegen Napoleon ein großes Friedensfest gefeiert. Die Freude der Menschen in Wörmlitz kennt keine Grenzen. Die Kirchenglocken läuten, vom Turm werden Dankeslieder gesungen, die Predigt in der Kirchen zu Wörmlitz hält Pastor Kothe.
Am 1. April wird der preußische Staat neu gegliedert. Es gibt eine Gebietsreform. Wörmlitz gehört nun zur Provinz Sachsen, Kreis Jerichow I, die Kreisstadt ist Loburg.
Am 4. Juli wird auf Anordnung des Königs Friedrich Wilhelm III. eine Totenfeier zum Gedächtnis der 1813 – 1815 gefallenen Krieger gehalten.
Am 3. November tritt Paul Andreas Heinrich Kothe seinen Dienst als Pfarrer an. Er ist Pfarrer bis 1854.
1818
In Wörmlitz leben 374 Einwohner.
1823
Im April bricht im Erdmann Ballerstedtschen Gehöft ein Feuer aus. Eine Magd hatte es gelegt. Außer dem Stall brannten auch einigen Nebengebäude ab.
1842
316 Einwohner leben in den 44 Wohnhäusern. Im Dorf gibt es einen Krug und eine Windmühle.
1848
Nach der Revolution fordern die Bauern die Befreiung von Diensten und Abgaben an Gut und Kirche.
1850
Am Woltersdorfer Weg, heute Friedensstraße, wird der neue Friedhof eingeweiht. Er gehört jetzt zur Gemeinde und nicht zur Kirche.
1852
Separation der Feldmark. Das heißt, dass die Gespanndienste und Naturalabgaben der Bauern an das Gut und der Kirchenzehnt abgeschafft werden. Dafür müssen die Bauern an das Gut und an die Kirche Ackerflächen abtreten.
1854
König Wilhelm IV. genehmigt die Separation. Die Bauern werden vom Dienst auf dem Gut entbunden und der Kirchenzehnt muss auch nicht mehr gezahlt werden. Dafür geben die Bauern 2000 Morgen Land und Weide an die Königliche Familie ab. Das Land wird aufgeforstet und der Königlichen Försterei Niegripp zugeteilt. Gleichzeitig ist man durch die Hergabe von 372 Morgen Land an die Kirche vom Kirchenzehnt befreit und nunmehr Herr auf dem eigenen Hof. Die Gemeinde hat jetzt 750 ha Ackerland und 250 Morgen Forst. Das Gut hat 200 ha Ackerland und 500 ha Wald.
1855
Friedrich Wilhelm Müller wird Pfarrer und geht 1870 nach Beendigung seiner Tätigkeit in Wörmlitz nach Altenhausen und übernimmt dort die Pfarrstelle für Altenhausen und Ivenrode.
1862
Das neue Schulhaus wird gebaut. Darin befindet sich nun auch die Wohnung des Kantors und Lehrers.
1865
In Wörmlitz werden die ersten massiven Häuser errichtet. Davor wurden alle Häuser im Fachwerkstil gebaut. Ställe und Scheunen werden weiterhin mit Stroh und Schilf gedeckt.
1866
Viele Männer im wehrpflichtigen Alter müssen in den Krieg ziehen. Der Krieg dauert bis 1870. Alle Männer kommen wieder nach Hause, aber die Strapazen des Krieges haben viele leidend und alt gemacht.
Seit dem 18. Jahrhundert finden zwischen Körbelitz und Pietzpuhl große Manöver der preußischen Armee statt. Daran nimmt die Bevölkerung udn auch die Jugend der umliegenden Orte regen Anteil. So verrät das Bildnis von Pfarrer Freyhold, dass der junge Fähnrich Johann Christian Voigt, seiner Königlichen Majestät in Preußen bei des „General Wacht Meisters v. Stillens Bataillon bestallt, eine Tochter des Pfarrers Freyhold kennenlernte und heiratete.
1867
Am 22. November wird Otto Ferchland in Wörmlitz geboren. Er schreibt seine Lebenserinnerungen für seine Familie und hinterlässt der Gemeinde Wörmlitz eine wertvolle Chronik mit vielen auf den Ort bezogenen Ereignissen und Personenangaben.
1869
Bei den Kindern tritt der Keuchhusten auf. Diese Krankheit überleben 14 Kinder nicht.
1871
Nach dem Krieg 1870/71 gründet sich der Kriegerverein. Zu ihm gehören 31 Mitglieder. Es ist der einzige Verein, der 1933 von den Nazis nicht verboten wird. Bis 1939 wird das „Sedan-Fest“ in Wörmlitz ganz groß gefeiert.
Ernst Ludwig von Aster, geboren am 18.01.1822 übt das Pfarramt im Ort von 1871 – 1891 aus. Er stirbt am 21.01.1891.
1874
Alt und Jung aus unserer Gemeinde eilen ins Manövergelände um den Kaiser Wilhelm I. zu sehen und der glänzenden Parade beizuwohnen.
1875
Die Kirche bekommt eine neue Orgel.
1881
Die Kirche erhält zwei Glocken, eine große und eine kleinere, die beide in Apolda gegossen werden. Von nun an läutet die kleine Glocke jeden Tag den Feierabend ein. Das Geläut beider Glocken erklingt an hohen kirchlichen Feiertagen, zu Hochzeiten, Taufen und begleitet die Gestorbenen auf ihrem letzten Weg.
1883
Der 400. Geburtstag des Reformators Martin Luther wird gefeiert. Die Kirchen erhält ein Lutherbild, das aber leider nicht mehr vorhanden ist.
1890
Das Dorf zählt 357 Einwohner. Der Ort hat sich nach Osten, Norden und Westen bedeutend vergrößert, so dass er jetzt 70 Hofstellen aufweist. Nordöstlich erstreckt sich die Hofkammerforst, wozu im Dorf ein Forsthaus gehört. Auch die Mühle arbeitet noch und in der Schule sind 76 Schüler in 8 Klassen.
1891
Der Pfarrer v. Aster stirbt bei einer Schulvorstandssitzung am Herzschlag in der Schule. August Ferdinand Sperling aus Vierraden wird am 5.12. sein Nachfolger. Er wirkt bis 1907 in Wörmlitz.
1892
Bäckermeister Otto Ferchland eröffnet seine Bäckerei in der heutigen Friedensstraße. Das Gebäude wird heute von seiner Enkelin Elsbeth Knust und der Familie ihres Sohnes Burkhard bewohnt. Elsbeth Knust stellt 1992 zur 1000-Jahrfeier die Familienchronik ihres Großvaters zur Verfügung.
1893
Am 1. April tritt Lehrer Schenk seinen Dienst auch als Kantor und Organist an. Er schreibt die erste Chronik von Wörmlitz. Es gibt im Ort nur noch ein Exemplar der Erstausgabe. Sie gehört der Familie Walter Abel.
1895
In Deutschland wird eine Volkszählung durchgeführt. Wörmlitz hat ohne das Gut 430 Einwohner. Nach der Separation benötigt das Gut in der Erntezeit Hilfe, die bis zur Separation von den Bauern des Ortes geleistet wird. Nun sind die Güter und großen Landwirtschaftsbetriebe auf fremde Hilfe angewiesen. Es werden Erntehelfer „Schnitter“ aus Polen, Schlesien und Tschechien vertraglich als Saisonarbeiter verpflichtet. Diese gehören nicht zu den Einwohnern des Ortes.
Amtmann Seuffert pachtet das Gut für 21 Jahre. Die Pacht beträgt für diese Zeit jährlich 12.000 Mark.
Mit der modernen Technik haben die Wörmlitzer so ihre Schwierigkeiten. Die Eisenbahnstrecke Magdeburg – Loburg wird weiträumig um Wörmlitz herum gebaut, weil sich einflussreiche Bauern der Streckenführung direkt am Ort vorbei widersetzten.
1895
Das erste Fahrrad wird in Wörmlitz gesichtet.
1896
Am Ende des Jahres wird auf Anregung des Pfarrers Sperling durch freiwillige Beiträge von den hiesigen Gemeindemitgliedern ein Kronleuchter zur besseren Beleuchtung der Abendgottesdienste angeschafft.
1897
Am 22. März werden zu Kaisers Geburtstag zwei Eichen gepflanzt. Eine in Richtung Pietzpuhl und die zweite auf dem Dorfplatz an der Kirche, heute Heinrich-Heine-Straße. Diese Eiche steht noch heute dort.
Kurz nach der Jahrhundertwende entstehen erste Fotos vom „Gasthof Heinrich Braune“. Die Geschichte des Gasthofes kann über drei Generationen verfolgt werden. Er ist wohl am Engsten mit dem kulturellen Leben in Wörmlitz verknüpft.
1905
Der Tischlermeister Wilhelm Kopp arbeitet in selbständiger Werkstatt in der heutigen Lindenstraße bis 1947. Er übergibt sein Handwerk 1948 seinem Sohn Walter, der bis 1975 arbeitet. Möbel, Särge und alles was ein Tischler herstellen kann ist bei ihm in Auftrag zu geben.
1906
Der Gesangsverein „Frohe Stunde“ gründet sich unter der Leitung der Lehrer Willi Hartmann und Koch. Er besteht bis 1933.
1907
Bäcker Abel verkauft seine Bäckerei an den Schmiedemeister Waage, der daraus eine Dorf- und Hufschmiede macht. Diese erlangt später unter Meister Bölter für die Pferdefreunde einen sagenhaften Ruf, der bis Hoppegarten Berlin klingt.
1908
Tischler Heinrich Schopp baut rechtsseitig an sein Wohnhaus eine Tischlerwerkstatt an. Er übergibt sie seinem Sohn Heinrich, der im Jahre 1926 eine Schankkonzession erwirbt und von nun an auch eine Gaststätte betreibt. .
Der Radfahrverein „Wanderlust“ wird hier im Ort gegründet. Auch er wird von den Nazis 1933 verboten.
1909
August Lehmann ist Bürgermeister und bleibt es bis zur zwangsweisen Auflösung der Gemeindevertretungen „reichsweit“ durch die Nazis bis zum Februar 1933.
1910
Wörmlitz wird an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.
1914
130 Männer und Söhne ziehen in den Krieg. 24 kehren nicht mehr zurück. Die Tafel an der Kirche erinnert an sie.
Nach dem Weltkrieg 1918 entwickelt sich ein reges Vereinsleben. Neben dem Krieger- und Fechtverein ist auch der Radsport sehr aktiv. Großen Anklang finden auch die Sängertreffen.
Nach der Separation benötigt das Gut Helfer in den Erntespitzen. Weil diese Menschen jeden Tag in der Woche Höchstleistungen bringen müssen, sind Unterbringungsmöglichkeiten notwendig. Am heutigen Kastanienweg wird eine „Schnitterkaserne“ gebaut, die den Erntehelfern ein Bett und eine trockene Bleibe bietet. Die Zimmer sind sehr klein und werden sehr eng belegt.
Während der Kriegszeit müssen auch Lehrer ins Feld ziehen. Vielerorts wird in dieser Zeit aus Mangel an männlichen Lehrern kein Unterricht erteilt. Lehrerinnen sind weniger gefragt und meist im öffentlichen Schuldienst verpönt. Die wohlhabenderen Wörmlitzer gründen eine Privatschule, stellen eine Lehrerin ein und sichern damit das Lernen im Ort. Bürgermeister Lehmann stellt für den Unterricht seinen Ziegenstall zur Verfügung und der Unterricht kann beginnen. Im Wörmlitzer Volksmund gibt es einen neuen Begriff: die Zickenschule. Den Raum gibt es heute noch in der Lindenstraße bei Herrn Kusserow, im Stall links neben dem Tor.
1918 / 1919
Nach der entbehrungsreichen Zeit entwickelt sich aus den Vereinen heraus ein sehr geselliges Leben, es wird lustiger und bunter in Wörmlitz.
1925
Meister Waage holt den Schmiedegesellen Paul Bölter aus Hohenziatz in seine Schmiede. Später heiratet Paul die Tochter Anneliese und bleibt hier.
1927
In der Weimarer Republik erfolgt die Trennung der Kirche vom Staat. Die Kirche verkauft das Schulgebäude mit knapp bemessenem Grundstück an die Gemeinde. Die Lehrer werden von nun an von staatlichen Institutionen eingestellt und die Lehrpläne neu gestaltet.
1928
Am 21. Februar wird die Feuerwehr gegründet. Mitglied kann nur werden, wer ein eigenes Grundstück besitzt.
Am 2. November beendet Otto Ferchland seine Lebenserinnerungen.
1929
Die NSDAP erstarkt in Deutschland. Auch in Wörmlitz gibt es Anhänger für diesen „neuen Zeitgeist“, die sich um den Großbauern Gotzel scharen. Gotzel macht schnell Karriere und wird später Kreisbauernführer. Alle Dokumente aus dieser Zeit werden nach 1945 vernichtet; nur manchmal taucht ein Dokument oder ein Teil davon auf.
1933
Am 12. März wird nach den Neuwahlen Otto Abel Bürgermeister bis 1934.
1934
August Gotzel wird Bürgermeister bis 1936 und geht danach hauptamtlich als Kreisbauernführer nach Burg.
Otto Ferchland stirbt am 2. November im Alter von 67 Jahren.
1935
Wörmlitz hat 529 Einwohner. Der Gemeindevorstand ist Paul Möbes, als Geistlicher wirkt Martin Wendland. Die Schulkinder werden von Richard Kleintopf und Friedrich Brand unterrichtet. Inzwischen gibt es 9 Fernsprecher.
Gutspächterin ist die Witwe Gertrud Brennecke.
Der Fechtverein wird verboten.
1936
Paul Möbes wird Bürgermeister.
1939
Am 25. August werden die ersten kriegsdienstfähigen Männer in Wörmlitz einberufen – noch vor der Mobilmachung.
Am 1. September beginnt Hitler nach dem „Überfall auf den Sender Gleiwitz“ den II. Weltkrieg. Die Wörmlitzer Männer ziehen wieder in den Krieg. Die Arbeit auf den Höfen wird von Zwangsarbeitern aus Russland und Polen verrichtet. Der Bauer Gotzel beschäftigt Zwangsarbeiter aus Weißrussland, die während der Erntesaison auf seinem Hof arbeiten und im Winter in der Munitionsfabrik in Altengrabow, wo sie täglich zum Zug nach Büden gebracht werden und Abends wieder von dort abgeholt werden. Sie sind im Arbeiterhaus im Bullenwinkel untergebracht (heute Hoffmann, Köppe). Beim Bauern Jacob arbeiten französische Kriegsgefangene unter strengster Bewachung. Sie wohnen im Arbeiterhaus des Bauern Köthner (heute Wohnhaus Komorowski). Die anderen Zwangsarbeiter sind bei den Bauern untergebracht, bei dem sie im Dienst stehen. Das Gut greift bei der Unterbringung der Zwangsarbeiter auf die „Schnitterkaserne“ zurück.
1942
Als die Kupferlieferungen für Deutschland nicht mehr funktionieren, werden tausende Glocken von den Kirchtürmen geholt, um sie in Hamburg einzuschmelzen und daraus Kanonenrohre zu gießen. Auch die große Glocke von St. Simon ist diesen Weg gegangen.
1945
20. April – auf dem Kirchturm ist ein Beobachtungsposten eingerichtet, der von Fliegern der Alliierten entdeckt und beschossen wird. Die Südseite von St. Simon zeigt heute noch die Wunden dieses Angriffes. Die umliegenden beschädigten Gebäude: das Schulhaus, das Pfarrhaus, das Wohnhaus der Familie Bölter und alle anderen zu Schaden gekommenen Häuser in der heutigen Heinrich-Heine-Straße werden schon kurze Zeit später repariert.
5. Mai – die ersten Sowjetsoldaten treffen von Ziepel herkommend in Wörmlitz ein. In kürzester Zeit muss das Dorf geräumt werden. Wochenlang hausen die meisten Menschen in den im Feld stehenden Feldscheunen, erhalten ein Obdach in den umliegenden Gemeinden oder sind bei Verwandten untergekommen.
In Wörmlitz wird ein Stab der Roten Armee stationiert. Nach der Rückkehr in ihre Wohnungen stehen die meisten Wörmlitzer vor dem Nichts. Das Vieh ist fortgetrieben oder geschlachtet, die Wohnungen sind ausgeplündert und teilweise zerstört.
8. Mai – endlich Frieden! Nach einem verheerenden Krieg mit Vernichtung, Zerstörung und Verbrechen gegen die Menschheit und die Welt bringt dieser Frühling den Frieden.
39 Väter und Söhne bezahlen den Raubzug mit ihrem Leben und viele, auch Familien, leiden unter den Folgen des Krieges und der Gefangenschaft.
Im Laufe des Jahres und auch noch bis 1946 treffen viele Flüchtlinge in Wörmlitz ein. Jeder freie Raum in der Gemeinde wird diesen Menschen zur Verfügung gestellt. Oft ist es nur ein kleines Zimmer, in dem die ganze Familie wohnt, schläft, kocht, arbeitet, also lebt! Aber es ist ein Dach über dem Kopf und es ist Frieden!
Einige der Flüchtlingsfamilien finden hier ein neues Zuhause, andere ziehen weiter, weil sie verlorene Familienangehörige wiedergefunden haben oder sie nach der Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen nicht bei den Russen leben wollen.
In Potsdam treffen sich die Alliierten und beraten über die Zukunft Deutschlands. Wichtigste Position ist, dass nie wieder von deutschem Boden ein Krieg ausgehen soll. Auch die Enteignung von Großkapitalisten, Großgrundbesitzern und führender Nationalsozialisten wird festgelegt. Die Bodenreform, für die ländlichen Gegenden von immenser Bedeutung, ist ein Bestandteil des Potsdamer Abkommens.
In den westlichen Besatzungszonen wird das Potsdamer Abkommen nur halbherzig oder gar nicht realisiert. In der russischen Besatzungszone trifft es die Menschen in guter wie auch in schlechter Hinsicht. Das Potsdamer Abkommen wird umgesetzt. Die festgelegten Enteignungen werden durchgeführt. Hier trifft es das Gut und den Kreisbauernführer Gotzel. Im Ort wird an 27 Familien, Klein- und Kleinstbauern und Flüchtlingsfamilien Land übergeben. Sie sind jetzt Neubauern. Ein Bauprogramm für diese Neubauern wird aufgelegt und es entstehen am Kastanienweg die sogenannten Neubauernhöfe in der Kombination Wohnhaus und Stall.
Im Oktober beginnt zum ersten Mal wieder die Schule. 130 Kinder von der 1. bis zur 8. Klasse sind zu unterrichten. Aus dieser Zeit existieren verschiedene Berichte über den schweren Anfang. Es fehlt an Räumen, Mobiliar, Lehr- und Lernmitteln, Lehrplänen und Lehrern. Ein Werkstattraum, Räume im alten Kindergarten und im Pfarrhaus dienen als Klassenräume. Die Fenster teilweise kaputt, die Räume schlecht heizbar, keine ordentlichen Brennmaterialien. Bänke und Stühle werden von Tischlermeister Kopp repariert und teilweise „neu“ gebaut. So beginnt für die Schüler das neue Leben.
Am Ende des Jahres ergeht ein Aufruf über die Presse, in dem junge Menschen gesucht werden, sich für eine „Schnellausbildung“ zum Lehrer zu entscheiden. Reinhard Thiel, seit 1945 in der Gemeinde zu Hause, bewirbt sich, wird zur Ausbildung zugelassen und wird 1946 zum Lehrer ausgebildet.
1948 / 1949
Die Wohnungssituation hat sich entspannt. Das Gutshaus, welches mit Flüchtlingsfamilien „vollgestopft“ war, steht jetzt leer und wird zum Schulgebäude umgebaut.
1949
Das Neubauernbauprogramm beginnt am Kastanienweg. Heinrich Bertich hat aus Abbruchziegeln begonnen, sein Haus zu bauen. Wohnhaus, Stall und Scheune bilden auch bei ihm eine Gebäudeeinheit.
Am 7. Oktober wird die Deutsche Demokratische Republik gegründet, nachdem die durchgeführte Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen die Teilung Deutschlands bereits vollzogen hat.
1950
Der einheitliche Schuljahresbeginn in der DDR ist der 1. September. Es gelten für das gesamte Land einheitliche Ferienzeiten, einheitliche Lehrpläne und Schulbücher. Die Schüler der Klassen 5 bis 8 werden nun aus den Orten Büden, Nedlitz, Kampf, Ziepel, Landhaus und Wörmlitz zusammen in Wörmlitz unterrichtet. Die Grundschüler bleiben in ihren Wohnorten. Es wird das „Schulkombinat Kampf“ gegründet. Das neue Schuljahr steht unter dem Motto „Wir lehren und lernen für den Frieden“. Aus der Aufzeichnung eines Klassenbuches geht hervor, dass die Schüler des Schuljahres 50/51 37 kulturelle Einsätze haben und davon in anderen Orten 15. Es wird nicht nur gelernt, das Fröhlich sein und Singen nimmt einen umfangreichen Platz im Unterricht und in der Freizeitgestaltung der Schüler ein. Die Prügelstrafe ist seit 1946 abgeschafft.
Die Windmühle am Kampfer Weg (Bahnhofstraße) wird abgerissen.
1951
Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass am 5. Juni die Pioniere auf dem Gemeindeplatz zur Volksbefragung singen und tanzen. Am 8. Juni wird mit allen Pionieren ein Sondereinsatz beim Kartoffelkäfersammeln durchgeführt. Es werden an diesem Tag 14.408 Käfer gefunden. Der Kartoffelkäfer war zur Plage geworden. Die gefräßigen Larven vernichten so manchen Hektar Kartoffeln. Für jeden gefundenen Käfer gab es einen Pfennig. Es ist bekannt, dass die Kinder einer Wörmlitzer Familie in ihrer Freizeit Kartoffelkäfer sammelten und damit ihren Anteil zum Wohnhausbau leisteten.
1953
Die LPG – Landwirtschaftliche Produtionsgenossenschaft – „Heinrich Heine“ wird am 17. Januar gegründet. Ihr schließen sich schwache Einzelbauern freiwillig an. Die wirtschaftlich starken Bauern müssen überzeugt werden. Manche schließen sich zu LPGen eines anderen Typs zusammen und einige gehen bei Nacht und Nebel in den Westen.
1957
Das Schulkombinat Kampf wird aufgelöst. Wörmlitz wird Zentralschule.
1958
Mit der Gründung der DDR wird die Trennung von Staat und Kirche rapide vollzogen. Das Austreten aus der Kirche wird den willigen Menschen erleichtert. Viele Kirchenmitglieder treten aus den verschiedensten Gründen aus. Teils ist es der verlorene Glauben an Gott, teils ist es der Kirchensteuerbetrag und teils ist es auch der Gedanke, wegen der Migliedschaft in der Kirche nicht schnell genug Karriere machen zu können. Es gibt auch Menschen, die ihren Glauben leben und trotzdem in den Gemeinden geehrt und geachtet werden. Es gibt aber auch Funktionäre, die den Christen im Osten das Leben schwer machen.
Für die Atheisten und ihre Kinder wird parallel zur Konfirmation die Jugendweihe ermöglicht. Es gibt Familien, die ihren Kindern beides gestatten. Die ersten Feierstunden werden wegen der noch verhaltenen Teilnahme in Möckern durchgeführt. Erst 1959 findet die erste Jugendweihefeierstunde in dem Saal der Gaststätte Braune statt.
Das Mühlengrundstück Schmücker am Kampfer Weg ist erst Technik-Stützpunkt der LPG und wird als MAS – Maschinenausleihstation – an die MTS Königsborn verkauft.
1972
Die geburtenreichen Jahrgänge sind im schulpflichtigen Alter. Die jetzt Polytechnische Oberschule platz aus allen Nähten. Die unter Reinhard Thiel gebauten Baracken sind verschlissen und werden den Anforderungen eines modernen Unterrichts nicht mehr gerecht. Es wird ein moderner Flachbau mit Klassenräumen und Fachkabinetten gebaut. Die noch benutzbaren Teile der Baracken werden am Sportplatz für einen Umkleideraum verwendet, der später zur Bauernstube um- und ausgebaut wird.
1980
Im Rahmen der Erschließung jeden zweckentfremdend genutzten Landes für die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung ist dieser zurück zu gewinnen. In diesem Rahmen wird das Mühlengrundstück Schmücker abgerissen und der Grund und Boden zu Ackerfläche renaturiert. Der Mühlengraben wird zugeschüttet und ein Graben längs des Kampfer Weges angelegt.
1998
Das Pfarrhaus, schon längst ein Wohnhaus für „Normalbürger“, wird von der Agrargenossenschaft Wörmlitz als Wohnhaus erworben. Mit dem Erlös wird die „Winterkirche“ eingerichtet.
1999
Die Treppe der Winterkirche wird ersetzt.
2009
Die Turmuhr wird modernisiert. Uhr und Glockenanlage werden von nun an elektronisch gesteuert.
2013 – 2016
Die Kirche wird saniert. Es werden das Dach und der Innenraum erneuert. Die Bänke werden der Kirche Wörmlitz von dem Kirchenkreis Braunschweig geschenkt.
Mit sehr viel persönlichem Einsatz arbeiten die Mitglieder des Gemeindekirchenrates in dieser Zeit aktiv mit.
Die vorliegenden Daten und Fakten wurden den vorhandenen Chronikunterlagen von Wörmlitz, den Presseveröffentlichungen, Chroniken einiger unserer Nachbargemeinden und den Veröffentlichungen in Amtsblättern des 19. und 20. Jahrhunderts entnommen und zeitlich eingeordnet. Sie sind immer noch nicht vollständig und werden in unregelmäßigen Abständen aktualisiert.